Um den Bereich der Großteilebearbeitung auszubauen, wollte der Lohnfertiger RSB in ein neues Bearbeitungszentrum investieren. Die Wahl fiel auf die Portalfräsmaschine FOX-40 von Nicolas Correa. Weil man mit Zerspanungsleistung, Genauigkeit und der gesamten Abwicklung rundum zufrieden war, folgte bereits kurz darauf die Anschaffung einer identischen, zweiten FOX-Maschine.

Portalfräsmaschine im Doppelpack

Darf es ein bisschen mehr sein? Diese Frage, die man üblicherweise vom Metzger kennt, trifft auf die RSB Rationelle Stahlbearbeitung GmbH & Co. KG zu. „Wir haben kein eigenes Produkt und können daher nur mit unserem Service überzeugen“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Thomas Müller. „Als industrieller Dienstleister müssen wir Qualität und Fertigungsvielfalt in Breite und Tiefe bieten.“

Schon bei der Gründung von RSB im Jahr 1997 spielte der Service eine entscheidende Rolle. Und von Beginn an wollte er sich von anderen Lohnfertigern abheben. „Daher haben wir zusätzliche CNC-Bearbeitungen angeboten, was damals noch kein anderer gemacht hat.“

Dass dieses Konzept so gut ankam, hatte er damals selbst nicht erwartet. Nach dem Start als reiner Sägebetrieb wurden innerhalb kürzester Zeit Anlagen zum Brennschneiden, Fräsen, Diskusschleifen und Feinschleifen in verschiedenen Formaten angeschafft. Bereits nach einem Jahr hatte RSB 60 Mitarbeiter. Und das Wachstum ging weiter. Im Jahr 2001 folgte dann der Anbau einer weiteren Halle, sodas heute 10.000 m2 Produktionsfläche zur Verfügung stehen – und das bei derzeit etwa 200 Beschäftigten. Mit 55 Maschinen kann das Unternehmen aus dem thüringischen Merkers nahezu jeden Prozess vom Zuschnitt des Rohmaterials bis zur 5-Achs-Bearbeitung abbilden. „Das gilt für kubische Teile bis zu einer Bauteilgröße von 3.000 mm × 6.000 mm“, erläutert RSB-Produktionsleiter Harald Loos. Die Kunden kommen dabei aus den drei Branchen Werkzeugbau, Formenbau und allgemeiner Maschinenbau. „Jedes Segment macht im Durchschnitt etwa ein Drittel unseres Geschäfts aus“, so Müller. „Dieser Mix ist gut und wir haben mit etwa 900 aktiven Kunden im Jahr ein breites Spektrum.“

Von Anfang an war für den Geschäftsführer klar, dass man nicht in Wettbewerb zu den Kunden treten werde. „Wir bieten weder ein fertiges Produkt noch eine Baugruppe an und steigen auch nicht in das Erodieren oder die HSC-Bearbeitung ein. So schaffen wir bei unseren Kunden Vertrauen, die sich dafür ganz auf ihr eigenes Know-how konzentrieren können.“ Vorrangige Aufgabe für RSB sei es, den Unternehmen dabei zu helfen, schneller zu werden. „Und hier liegt unsere Stärke“, betont Müller. Dazu trage das große Lager mit zwischen 5.000 und 9.000 t Rohmaterial genauso bei wie der breit aufgestellte Maschinenpark mit mehreren Maschinen für einen Bearbeitungszweck, die alle dreischichtig laufen.

Auf der Suche nach einer weiteren Nische ist RSB dann auch in die Großteilebearbeitung eingestiegen. „Gerade die kleineren Betriebe aus dem Werkzeugund Formenbau haben nicht die finanziellen Mittel und die Auslastung für ein Großbearbeitungszentrum“, erklärt Müller. „Wir fertigen für sie jetzt die Rahmen und die Kunden machen die Einsätze.“ Vor etwa drei Jahren fiel dann die Entscheidung, diesen Bereich auszubauen und ein drittes Großbearbeitungszentrum anzuschaffen.

Beim intensiven Auswahlprozess unter verschiedenen Herstellern, in dem die Parameter gegenübergestellt wurden und auch der Service eine Rolle spielte, machte Nicolas Correa mit der Portalfräsmaschine FOX-40 das Rennen. Produktionsleiter Loos nennt die technologischen Anforderungen: „Wir brauchten eine Maschine mit guter Zerspanungsleistung bei hoher Genauigkeit und Oberflächengüte. Auf ihr sollten große, aber auch mal kleine Bauteile in einer Aufspannung auf fünf Seiten komplett bearbeitet werden können. Außerdem musste sich ein Stundensatz realisieren lassen, der am Markt auch bezahlt wird.“ Dafür bietet die Fox einen 4.500 × 2.500 mm großen Tisch mit einer maximalen Zuladung von 15 t. Die Verfahrwege betragen 4.000 mm in X-, 3.750 mm in Y- und 1.500 mm in Z-Richtung bei einem Vorschub von 25 m/min. Zur getroffenen Auswahl führt Loos weiter aus: „Das Portal von Nicolas Correa hat alle diese Faktoren erfüllt und wir können die Werkstücke vom ersten bis zum letzten Span auf der FOX bearbeiten.“

Mitentscheidend für den Kauf war der orthogonale Fräskopf OAD mit 52 kW Antriebsleistung und 1.375 Nm Drehmoment. „Seine doppelte Hirtverzahnung ermöglicht eine Positionierung in 0,02°-Schritten bei einer maximalen Abweichung der Wiederholgenauigkeit von ±3 Winkelsekunden“, hebt Lutz Volkmer, Gebietsverkaufsleiter bei Nicolas Correa, hervor. Für den Schadensfall wurde ein Austausch des Kopfes innerhalb von 48 h vereinbart. „Dazu haben wir in unserer Niederlassung in Vöhringen Leihköpfe verfügbar.“ Zudem bietet der spanische Hersteller auf seine Maschinen eine Gewährleistung für fünf Jahre oder 10.000 Spindelstunden – je nach dem, was zuerst eintritt. „Dies waren für uns wichtige Kriterien“, sagt Loos, der auch die Temperaturstabilität der Portalfräsmaschine lobt. „So erreichen wir auch bei Temperaturschwankungen sehr stabil eine hohe Maßhaltigkeit.“ Die Begründung liefert Volkmer: „Die Maschine hat einen temperatursymmetrischen Aufbau und die Gleitführungen der Z-Achse sowie der Fräskopf sind wassergekühlt.“ Doch nicht nur technisch hat alles gepasst. „Der Prozess war vom Kauf bis zur Installation top und terminlich super organisiert“, zeigt sich RSB-Geschäftsführer Müller rundherum zufrieden. „Wir fühlen uns bei Nicolas Correa sehr gut aufgehoben und das Produkt hat für sich gesprochen.“ Daher war die Kaufentscheidung der zweiten Fox-Maschine im Dezember 2018 nur eine Sache von 24 Stunden. „Dem Telefonat mit Lutz Volkmer folgte bereits am nächsten Tag die Unterschrift“, erinnert sich Müller. Und damit sich die Bediener nicht umgewöhnen müssen, wurde eine völlig identische Maschine angeschafft.

Beitrag von Rüdiger Kroh. Fachzeitschrift NC-Fertigung: April 2020